Türkiye und Syrien haben bei einem hochrangigen Treffen in Ankara die Weichen für eine neue Phase der bilateralen Zusammenarbeit gestellt. Der türkische Vizepräsident Cevdet Yılmaz empfing am Sonntag den syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa und dessen Delegation im Präsidialkomplex. Im Mittelpunkt des Treffens standen wirtschaftliche Reformen und der Wiederaufbau Syriens nach Jahren internationaler Isolation.
Yılmaz sprach in einer Erklärung auf der Plattform X von „umfassenden Konsultationen zur Vertiefung unserer wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der neuen Phase“. Beide Seiten bewerteten demnach konkrete Maßnahmen im Bereich Finanz- und Wirtschaftspolitik. Ziel sei es, die wirtschaftliche Erholung Syriens nachhaltig zu fördern.
Strategische Zusammenarbeit und regionaler Wandel
An dem Gespräch nahmen auf syrischer Seite unter anderem Außenminister Asaad al-Schaibani und Verteidigungsminister Murhaf Abu Qasra teil. Türkiye war vertreten durch Finanzminister Mehmet Şimşek, den Präsidenten der Verteidigungsindustrie, Haluk Görgün sowie Zentralbankchef Fatih Karahan
Yılmaz betonte, mit dem Wegfall der Sanktionen eröffne sich für Syrien die Möglichkeit, lange ungenutzte Potenziale zu aktivieren, Investitionen zu mobilisieren und ein neues wirtschaftliches Kapitel aufzuschlagen. Er sprach von einer „historischen Transformation und politischen Revolution“, die nicht nur Syrien, sondern der gesamten Region zugutekommen könne.
Ankara unterstützt Wiederaufbau Syriens
Beide Seiten würdigten die konstruktive und aufrichtige Haltung der Gesprächspartner und vereinbarten, sich künftig eng in Fragen wie Währungsstabilisierung und Infrastrukturentwicklung abzustimmen.
Das Treffen in Ankara steht im Kontext wachsender internationaler Bemühungen, die diplomatische und wirtschaftliche Isolation Syriens zu beenden. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich die Sanktionen gegen Syrien aufgehoben. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan forderte eine Aufhebung.