Laut Auswärtigem Amt sei es gängige Praxis, dass das Heimatland eines UN-Funktionsträgers die Vergütung übernimmt. Für Baerbock wurde daher mit Zustimmung des Bundeskabinetts ein entsprechender Dienstvertrag abgeschlossen – samt aller üblichen Regelungen für entsandte Diplomaten, etwa zu Gehalt und Unterkunft.
Baerbock statt Top-Diplomatin Helga Schmid
Kritik entzündet sich jedoch nicht nur an den Kosten, sondern auch am Zustandekommen der Nominierung: Die ursprünglich vorgesehene Kandidatin, Deutschlands erfahrene Spitzendiplomatin Helga Schmid, musste kurzfristig zurückziehen. Ihre Abberufung zugunsten Baerbocks wird parteipolitisch motiviert und als Affront gegenüber der professionellen Diplomatie gewertet.
Baerbocks neue Aufgabe ist vor allem symbolischer Natur. Die UN-Generalversammlung wird von ihr zwar eröffnet und moderiert, echte politische Gestaltungsmacht hat sie in dem Amt nicht – anders als etwa UN-Generalsekretär António Guterres. Ihre Amtseinführung ist für den 9. September geplant, kurz vor Beginn der Generaldebatte der UN-Vollversammlung.
Die Personalie wirft Fragen auf: Welche außenpolitische Erfahrung bringt Baerbock tatsächlich mit? Und warum wurde einer parteinahen Ex-Ministerin der Vorzug gegenüber einer international anerkannten Diplomatin gegeben – auf Kosten der Steuerzahler?