Mit einem Großaufgebot begleitet die Polizei in Berlin eine rechtsextremistische Demonstration und Gegenproteste. Bereits zu Beginn des Neonazis-Aufzuges in Friedrichshain gab es erste Festnahmen, weil sich einige nicht an das Vermummungsverbot hielten, wie ein Polizeisprecher sagte. Mehrere Hundert Menschen protestierten lautstark gegen die Neonazi-Demo. Die Polizei war nach den Angaben mit rund 1.500 Kräften im Einsatz, um die Lager auseinanderzuhalten.
Rund 850 Menschen – und damit deutlich mehr als zuletzt – beteiligten sich laut Polizei an dem rechtsextremistischen Marsch mit dem Titel „Für Recht und Ordnung. Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“. Der Veranstalter hatte von 1.200 Teilnehmern gesprochen.
Weil zahlreiche Demonstranten mit dem Zug anreisten, waren auch Bundespolizisten verstärkt im Einsatz. Der Bereich um den Bahnhof Ostkreuz war großräumig abgesichert. Die geplante Demonstrationsstrecke war mit Gittern abgesperrt.
Rangeleien und Sitzblockade
Gleichwohl kam es nach Beobachtungen eines dpa-Reporters zu ersten Rangeleien. Am Markgrafendamm versuchten Gegendemonstranten mit einer Sitzblockade, die Neonazi-Demo aufzuhalten. Laut Polizei waren zehn Gegenaktionen angekündigt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen Schilder mit Aufschriften wie „Kein Fußbreit dem Faschismus!“.
Wegen der Demonstrationen kam es in Berlin-Friedrichshain und Mitte zu Verkehrsbehinderungen. Laut Verkehrsinformationszentrale waren zahlreiche Straßen gesperrt. Der Marsch sollte vom Ostkreuz unter anderem am Frankfurter Tor vorbei über die Frankfurter Allee zur Rigaer Straße führen, wo die linke Szene aktiv ist. Dort dürfen die Demonstranten aber nicht über die gesamte Straße laufen.