Am 30. Jahrestag des Völkermords von Srebrenica hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die internationale Gemeinschaft mit Blick auf die Lage in Gaza scharf kritisiert. In einer Videobotschaft warf er westlichen Staaten vor, damals wie heute wegzusehen – einst beim Völkermord in Bosnien, heute bei Israels Vernichtungskrieg in Gaza.
„Türkiye weist alle Äußerungen entschieden zurück, die den Völkermord von Srebrenica leugnen oder Kriegsverbrecher entgegen den Urteilen internationaler Gerichte glorifizieren“, betonte Erdoğan. Niemand könne die historische Realität der Verbrechen von 1995 infrage stellen, bei denen über 8000 Bosniaken ermordet wurden.
Zugleich bekräftigte der türkische Präsident die uneingeschränkte Unterstützung Ankaras für die territoriale Integrität und Souveränität von Bosnien und Herzegowina.
Mit Blick auf die Lage im Gazastreifen zog Erdoğan eine direkte Verbindung zum Völkermord in Srebrenica vor 30 Jahren: „Die internationale Gemeinschaft schwieg zu Srebrenica – und sie schweigt heute zu Palästina.“ Auch das Leid der Palästinenser geschehe vor den Augen der Welt, sagte er.
Erdoğan versicherte, dass Israel für die Tötung von nahezu 58.000 Palästinensern künftig zur Rechenschaft gezogen werde – juristisch wie historisch. „Früher oder später wird sich die israelische Regierung für dieses Verbrechen verantworten müssen.“