GAZA-KRIEG
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Nach Festnahmen: Rubio droht ausländischen Studenten mit Visa-Entzug
Zuletzt wurde eine türkische Doktorandin auf offener Straße abgeführt. Ihr und einem zuvor festgenommenen palästinensischen Studenten droht die Abschiebung. US-Außenminister Rubio warnt nun vor weiteren Festnahmen.
Nach Festnahmen: Rubio droht ausländischen Studenten mit Visa-Entzug
Migration in den USA - Proteste gegen Inhaftierung von Studentin / dpa
28. März 2025

Nach der jüngsten Festnahme einer türkischen Doktorandin an einer US-amerikanischen Universität hat Außenminister Marco Rubio eine scharfe Warnung an alle Studenten mit einem Visum gerichtet. Wer mit einem sogenannten F-1-Visum in die USA zum Studium eingereist sei und hier Unruhe stifte, dem werde das Visum entzogen. „Und wenn Sie Ihr Visum verloren haben, sind Sie nicht mehr legal in den Vereinigten Staaten.“

Rubio reagierte auf den Fall einer türkischen Doktorandin an der Tufts Universität bei Boston im Bundesstaat Massachusetts, die auf offener Straße von Beamten des Heimatschutzministeriums in dunkler Zivilkleidung gestoppt und festgenommen worden war. Die verstörenden Bilder aus einer Überwachungskamera von der Festnahme hatten sowohl die Uni als auch viele Menschen weltweit geschockt.

Festnahme türkischer Doktorandin schockt Uni

Die Doktorandin war Co-Autorin eines Artikels in einer Studentenzeitung von 2024, in dem die Uni aufgefordert wurde, anzuerkennen, dass es klare Hinweise auf einen Völkermord an Palästinensern gebe. Zugleich wurde die Universität aufgerufen, nicht in Unternehmen mit Verbindungen zu Israel zu investieren. 

Der „Boston Globe“ berichtete, dass ihre Professoren geschockt von der Festnahme seien. Tausende Menschen demonstrierten nach Angaben des „Boston Globe“ gegen die Festnahme der Friedensaktivistin. 

Ein Bezirksgericht hatte noch angeordnet, dass die junge Frau nicht aus Massachusetts gebracht werden darf. Sie wurde nach Angaben der Behörden aber inzwischen in ein 2500 Kilometer entferntes Gefängnis der Einwanderungsbehörde ICE im Bundesstaat Louisiana verlegt. 

Festnahme von Mahmoud Khalil

In Louisiana soll auch der palästinensische Student Mahmoud Khalil inhaftiert sein. Sein Fall hatte zuvor für das größte Aufsehen gesorgt und Proteste ausgelöst, bei denen Tausende Demonstranten seine Freilassung gefordert hatten. Der Absolvent der New Yorker Columbia-Universität besitzt seiner Anwältin zufolge eine Greencard und damit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA und ist mit einer Amerikanerin verheiratet. Die US-Regierung will ihn abschieben und wirft ihm vor, während pro-palästinensischer Proteste an der Columbia University in New York im vergangenen Jahr „Hamas-freundliche“ Ansichten vertreten zu haben.  

Khalil war eines der bekanntesten Gesichter der Proteste gegen den israelischen Vernichtungskrieg im Gazastreifen an der Universität. Ihm droht wegen angeblicher Ablehnung der US-Außenpolitik die Abschiebung. Kritiker sehen eine Verletzung der Redefreiheit sowie eine Gleichstellung von Antisemitismus und Israel-Kritik.

Zudem wurde an der Georgetown Universität in der Hauptstadt Washington ein Inder festgenommen. Eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums warf ihm auf der Plattform X vor, in sozialen Medien Propaganda der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas gemacht und Antisemitismus verbreitet zu haben.

QUELLE:DPA
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