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Syrien: Mindestens sechs Tote nach israelischem Angriff
Israel hat erneut den Süden Syriens angegriffen und dabei mehrere Menschen getötet. Die Regierung in Damaskus spricht von einer „gefährlichen Eskalation“.
Syrien: Mindestens sechs Tote nach israelischem Angriff
Syria-Israel / Foto: AFP
26. März 2025


Bei einem israelischen Angriff im Süden Syriens sind nach Angaben der Regierung in Damaskus mindestens sechs Menschen getötet worden. Das syrische Außenministerium teilte am Mittwoch mit, Israel habe bewohnte und landwirtschaftlich genutzte Gebiete im Dorf Kuwaja in der südlichen Provinz Daraa mit schwerer Artillerie beschossen und aus der Luft bombardiert. Dabei seien sechs Zivilisten getötet worden.

Das Außenministerium sprach von einer „gefährlichen Eskalation“ des anhaltenden militärischen Vorgehens Israels auf syrischem Territorium. Es verurteilte die „eklatante Verletzung der nationalen Souveränität und des Völkerrechts“. Zunächst hatten die syrischen Behörden von fünf Toten gesprochen. Kuwaja liegt nahe der Pufferzone der Golanhöhen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, eine „israelische Militäreinheit“ sei in Kuwaja eingedrungen. Die Soldaten hätten dann mit schwerer Artillerie auf Bewohner geschossen, die sich ihnen entgegengestellt hätte.

Die israelische Armee behauptete, sie habe „mehrere Terroristen“ identifiziert, die im Süden Syriens das Feuer auf sie eröffnet hätten. „Die Truppen erwiderten das Feuer und die israelische Luftwaffe griff die Terroristen an“, führten die Streitkräfte aus, ohne einen genauen Ort zu nennen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im vergangenen Dezember flog Israel hunderte Luftangriffe in Syrien und zerstörte Waffenbestände des Regimes. Experten sehen darin eine illegale Aktion, um die militärische Stärke des Landes einzuschränken. Zudem verlegte Israel Soldaten in eine von UN-Truppen überwachte Pufferzone in den Golanhöhen. 

Israels Vorgehen in Syrien steht international in der Kritik. Der UN-Sonderberichterstatter Ben Saul betonte Anfang Dezember, dass die Luftangriffe Israels auf Syrien völlig gesetzlos seien. 

Am Dienstagmorgen bestätigte die israelische Armee, binnen weniger Tage erneut zwei Militärstützpunkte in Syrien angegriffen zu haben. Es seien „militärische Einrichtungen getroffen“ worden, „die in den syrischen Militärstützpunkten Tadmur und T4 verblieben sind“, so die Armee mit Blick auf eine Militärbasis in Palmyra und einen etwa 50 Kilometer westlich der zentralsyrischen Stadt gelegenen Militärstützpunkt. Bereits am Freitagabend hatte Israel die beiden Stützpunkte ins Visier genommen.

Schon vor dem Ende der Assad-Herrschaft hatte Israel während des syrischen Bürgerkrieges Hunderte Luftangriffe in dem Nachbarland geflogen. Ziel waren auch Kämpfer der libanesischen Widerstandsorganisation Hisbollah. 

Das syrische Außenministerium wirft Israel vor, eine Kampagne gegen „die Stabilität des Landes“ zu führen. Auf einem arabischen Gipfeltreffen in Kairo Anfang März forderte der syrische Präsident der Übergangsregierung, Ahmed al-Schara, die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf Israel auszuüben, damit das Land seine Truppen „sofort“ aus Südsyrien abzieht.


QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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