Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat in mehreren Telefonaten vor den Folgen der israelischen Angriffe auf Syrien gewarnt. Wie aus diplomatischen Kreisen in Ankara hervorgeht, äußerte Fidan gegenüber seinem syrischen Amtskollegen Asaad Hassan Al-Schaibani große Sorge über die Angriffe auf Südsyrien und die Hauptstadt Damaskus.
Fidan erklärte, die Luftangriffe bedrohten die Sicherheit der gesamten Region und erschwerten die Bemühungen um Stabilität in Syrien. Die militärischen Interventionen müssten umgehend beendet werden. Zugleich rief er alle beteiligten Akteure dazu auf, sich für eine politische Lösung einzusetzen.
In einem weiteren Gespräch mit dem US-Sondergesandten für Syrien, Tom Barrack, der zugleich US-Botschafter in Ankara ist, bekräftigte Fidan die Forderung nach einem sofortigen Ende der israelischen Angriffe und der Gefechte im Süden Syriens.
Auch mit seinem jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi sprach Fidan über die Entwicklungen in der Region. Dabei stand die angespannte Lage im Süden Syriens im Mittelpunkt.
Israel hatte am Mittwoch erneut Ziele in Damaskus bombardiert. Betroffen waren unter anderem das syrische Verteidigungsministerium sowie Gebiete in der Nähe des Präsidentenpalastes. Zeitgleich setzten israelische Kampfflugzeuge ihre Angriffe in der Provinz Suweida fort.
Die israelische Armee drohte mit weiteren Angriffen, sollte sich das syrische Militär nicht aus der Region zurückziehen. Zuvor hatte Damaskus Truppen entsandt, um nach blutigen Auseinandersetzungen zwischen drusischen und beduinischen Gruppen die Ordnung wiederherzustellen. Bei den Kämpfen kamen laut lokalen Angaben mindestens 30 Menschen ums Leben.
Israel rechtfertigt das militärische Vorgehen mit dem Schutz der drusischen Bevölkerung. Kritiker sehen darin jedoch eine Eskalation mit weitreichenden Folgen für die ohnehin fragile Lage in der Region.