Umfrage: 35 Prozent der Unternehmen planen 2025 einen Stellenabbau
Wegen eingetrübter Konjunkturaussichten wollen laut einer IW-Umfrage zahlreiche Firmen Stellen abbauen. „Donald Trumps Launen kommen zu einer Unzeit“, sagt der IW-Konjunkturchef.
Umfrage: 35 Prozent der Unternehmen planen 2025 einen Stellenabbau
Frankfurter Börse. / Foto: Arne Dedert/dpa
18. April 2025

Mehr als jedes dritte Unternehmen in Deutschland will in diesem Jahr wegen der mauen Konjunktur Stellen streichen. Rund 35 Prozent planen einen Beschäftigungsabbau, wie aus der Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorlag. Immerhin: Im Herbst 2024 lag der Anteil mit 38 Prozent noch etwas höher. Zugleich stieg der Anteil der Betriebe, die mehr Stellen schaffen wollen, von 17 auf 24 Prozent.

An der halbjährlichen Konjunkturumfrage beteiligten sich im März und April mehr als 2000 Firmen. Dabei kam heraus: 35 Prozent wollen im laufenden Jahr weniger investieren als 2024. Im Herbst 2024 lag der Anteil mit 40 Prozent allerdings noch höher. Im gleichen Ausmaß stieg der Anteil an Unternehmen, die von höheren Investitionen ausgehen, von 23 auf 28 Prozent.

Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten hohen Zölle auf Waren aus der Europäischen Union und aus Dutzenden anderen Ländern waren dem IW zufolge zum Zeitpunkt der Umfrage zwar noch nicht aktiv. Sie hätten das Exportklima aber schon vorher vergiftet. „Der Zollkrieg belastet das Tagesgeschäft enorm“, sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling. „Donald Trumps Launen kommen zu einer Unzeit und sind eine Härteprüfung für die deutsche Wirtschaft.“ Die neue Bundesregierung müsse in enger Abstimmung mit der EU gegensteuern, um den Unternehmen möglichst viel Stabilität in diesen unsicheren Zeiten zu geben.

Bereits seit dem Herbst 2023 wird die Geschäftslage von den Unternehmen düster bewertet: Seitdem erfasst die Umfrage mehr Pessimisten als Optimisten. Derzeit sprechen 18 Prozent der Unternehmen von einer besseren Geschäftssituation als vor einem Jahr, jedoch 40 Prozent von einer Verschlechterung. Die Differenz zwischen positiven und negativen Lagebewertungen liegt im Frühjahr 2025 bei minus 22 Prozentpunkten, nach minus 33 im Spätherbst 2024.

„Die Lage hat sich verbessert, sie ist aber insgesamt schlecht“, fasste das IW die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen.

QUELLE:REUTERS
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