WELT
2 Min. Lesezeit
23 Prozent mehr rechtsextreme Verdachtsfälle in Österreich
Die Zahl der rechtsextremen Fälle im Nachbarland ist laut Behörden hoch. Besonders besorgt sind die Ermittler über das junge Alter der Verdächtigen.
23 Prozent mehr rechtsextreme Verdachtsfälle in Österreich
Wien, Österreich, 26.05.2025 / Foto: Hans Klaus Techt/APA/dpa
27. Mai 2025

Rechtsextreme Radikalisierung in Österreich findet nach Aussage der dortigen Ermittler zunehmend unter auffällig jungen Menschen auf sozialen Plattformen statt. Die gesamte Zahl an mutmaßlich rechtsextremen Taten sei im Vorjahr in Österreich um 23 Prozent auf 1.486 gestiegen, hieß es im Jahresbericht der Verfassungsschutzbehörde DSN. 

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) berichtete auf einer Pressekonferenz von Waffen- und Munitionsfunden in der rechten Szene. Aus Sicht des konservativen Ministers stellt aber der Extremismus die größte Gefahr in Österreich dar.

Der Inlandsgeheimdienst DSN verzeichnete im vergangenen Jahr 215 mutmaßliche Tathandlungen mit extremistischem Hintergrund - ein Plus von mehr als 40 Prozent im Jahresvergleich. Dazu kamen etwa ebenso viele linksextremistische Verdachtsfälle - mehr als doppelt so viele wie 2023.

Jugendliche in rechter Telegram-Gruppe mit Tötungsvideos

Soziale Netzwerke, Internetforen und Chatgruppen spielen laut dem DSN-Leiter Omar Haijawi-Pirchner eine zentrale Rolle bei der Vernetzung rechter Gruppierungen. 

Er berichtete von einem 16-Jährigen, der im Verdacht stehe, auf der Kommunikations-App Telegram eine Gruppe mit etwa 150 großteils minderjährigen Teilnehmern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz koordiniert zu haben. In der Gruppe seien Videos mit Gewaltfantasien und Tötungsszenen geteilt worden, die sich unter anderem gegen Juden und Muslime gerichtet hätten.

Der Verfassungsschutzbericht wies auch auf die zunehmende Vernetzung von rechtsextremen Gruppen wie den Identitären mit der Oppositionspartei FPÖ hin. Im Unterschied zu Deutschland, wo das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD als sogenannten Verdachtsfall beobachtet, hat Österreichs DSN die rechte FPÖ nicht formell eingestuft.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
Wirf einen Blick auf TRT Global. Teile uns deine Meinung mit!
Contact us