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Kreise: Deutschland und andere Länder planen Atomgespräche mit Iran für kommende Tage
Deutschland, Frankreich und Großbritannien drängen auf eine diplomatische Lösung im Atomstreit mit dem Iran. Im E3-Format soll noch vor Herbst eine Einigung erzielt werden – unter wachsendem Zeitdruck.
Kreise: Deutschland und andere Länder planen Atomgespräche mit Iran für kommende Tage
Der iranische Präsident Massud Peseschkian/ Foto: dpa
20. Juli 2025

Deutschland, Großbritannien und Frankreich wollen nach Angaben aus Diplomatenkreisen in den kommenden Tagen die Atomverhandlungen mit dem Iran fortsetzen. Berlin, Paris und London arbeiteten „im sogenannten E3-Format weiter mit Hochdruck an einer nachhaltigen und verifizierbaren diplomatischen Lösung für das iranische Atomprogramm“, hieß es am Sonntag aus deutschen Diplomatenkreisen. Die E3 stünden mit dem Iran „zur Terminfindung für weitere Gespräche in der kommenden Woche in Kontakt“. Das Vorgehen sei mit den USA abgestimmt.

Der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen, hieß es weiter aus diesen Kreisen. „Falls im Verlaufe des Sommers keine Lösung erreicht werden sollte, bleibt der Snapback eine Option für die E3.“

Der sogenannte Snapback-Mechanismus ermöglicht die Wiedereinführung der internationalen Sanktionen, die nach dem 2015 beschlossenen Atomabkommen mit dem Iran schrittweise abgebaut worden waren. Dieser Mechanismus läuft im Oktober aus, weshalb die europäischen Länder eine Einigung bis Ende August anstreben.

Frankreich, Deutschland und Großbritannien sowie die USA, Russland und China hatten im Jahr 2015 ein Atomabkommen mit dem Iran geschlossen, um das Land am Bau einer Atombombe zu hindern. Die USA stiegen allerdings 2018 während der ersten Präsidentschaft von Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten danach erneut massive Sanktionen gegen den Iran.

Vor den Angriffen der israelischen und der US-Armee auf den Iran und dessen Atomanlagen im Juni hatten Washington und Teheran seit April mehrere Gespräche unter Vermittlung Omans geführt. Seit dem Ende der Kämpfe haben beide Seiten die Bereitschaft bekundet, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Israel hatte am 13. Juni einen Angriffskrieg gegen den Iran gestartet und mehrere Orte attackiert, darunter militärische und nukleare Anlagen. Als Begründung führte die israelische Regierung den Vorwurf an, Teheran arbeite an einem Atomprogramm. Der Iran wies die Behauptungen zurück und reagierte mit Gegenangriffen. Es folgten zwölf Tage der Eskalation, die in US-Luftschlägen auf drei zentrale Atomanlagen im Iran gipfelte. Nach Angaben iranischer Behörden wurden in dem Konflikt insgesamt mehr als 600 Menschen im Iran getötet, darunter viele Zivilisten. Der von US-Präsident Trump verkündete Waffenstillstand trat am 25. Juni in Kraft.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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