Türkiye hat mit Indonesien ein weitreichendes Rüstungsabkommen über die Lieferung von 48 Kampfjets des Typs KAAN geschlossen. Der Vertrag wurde während der Internationalen Rüstungsmesse IDEF in Istanbul unterzeichnet und umfasst neben der Ausfuhr auch Technologietransfer und gemeinsame Produktion. Die Auslieferung der Jets soll innerhalb von zehn Jahren abgeschlossen sein.
Wie die staatliche Rüstungsbehörde mitteilte, wurde der Vertrag zwischen Turkish Aerospace Industries (TAI) und den indonesischen Partnerfirmen PT Dirgantara Indonesia sowie PT Republik Aero Dirgantara geschlossen. Die Triebwerke der Jets werden in Türkiye gefertigt.
Haluk Görgün, Leiter der Verteidigungsindustrie, sprach von einem „historischen Moment“ in den bilateralen Beziehungen. Bereits im Juni sei ein entsprechendes Regierungsabkommen unterzeichnet worden. „Wir sind stolz und dankbar, diesen Moment miterleben zu dürfen“, erklärte Görgün. Ziel sei es, die industrielle Infrastruktur Indonesiens zu stärken und zugleich die technologische Zusammenarbeit auszubauen. Görgün bestätigte zudem Gespräche mit weiteren Ländern über den Export des Kampfflugzeugs, nannte jedoch keine Details.
Der KAAN ist das erste in Türkiye entwickelten Kampfflugzeug der fünften Generation. Es absolvierte seinen Erstflug Anfang 2024. Zwei der drei entwickelten Prototypen sollen 2026 erneut starten. Die Serienproduktion ist in Vorbereitung.
TAI-Generaldirektor Mehmet Demiroğlu betonte, Türkiye zähle mit der Entwicklung des KAAN nun zu den wenigen Ländern weltweit, die über die Technologie zur Produktion moderner Kampfflugzeuge verfügen. Er verwies auf internationale Programme, die erst in den kommenden Jahrzehnten flugbereit sein könnten. Zugleich kündigte Demiroğlu ein bevorstehendes Abkommen mit Spanien über den Jet-Trainer Hurjet an. Auch in den Golfstaaten sehe man großes Exportpotenzial.