Türkiye
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Erdoğan: UN-Vetomacht eines muslimischen Staates notwendig
Schon seit längerem werden Stimmen für eine Reform des UN-Vetosystems lauter. Auch der türkische Präsident Erdoğan findet, dass sich die UNO den „Realitäten der Welt anpassen“ sollte.
Erdoğan: UN-Vetomacht eines muslimischen Staates notwendig
Der türkische Präsident Erdoğan beim traditionellen Iftar mit ausländischen Botschaftern in Ankara.
vor 5 Stunden

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Repräsentanz eines muslimischen Staates als Vetomacht im UN-Sicherheitsrat als notwendig bezeichnet. Muslime, die ein Viertel der Weltbevölkerung ausmachten, müssten auch in den globalen Entscheidungsprozessen in der ihnen gebührenden Weise vertreten sein, sagte Erdoğan am Montag in der Hauptstadt Ankara. 

Beim traditionellen Iftar mit den ausländischen Botschaftern betonte der türkische Staatschef, dass „die Präsenz eines islamischen Landes mit Vetorecht im UN-Sicherheitsrat nicht länger nur eine Notwendigkeit, sondern ein Gebot“ sei. Der Grundsatz „Die Welt ist größer als fünf“ ziele auf eine inklusive globale Struktur hin, so Erdoğan weiter. 

Er bezog sich dabei auf die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats mit alleinigem Vetorecht. „Es ist längst an der Zeit, dass sich die globalen Entscheidungsmechanismen an die sich verändernden Realitäten in der Welt anpassen“, fügte er hinzu. 

Erdoğan: Israels Minister „spielen mit dem Feuer“

Erdoğan warnte auch im Hinblick auf die israelische Aggression in den besetzten Palästinensergebieten. „Israel wird den Frieden, den es anstrebt, ohne die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit territorialer Integrität auf der Grundlage der Grenzen von 1967 nicht finden“, so Erdoğan.

Israels Forderungen nach einer Annexion des Westjordanlandes und die Provokationen einiger israelischer Minister hinsichtlich der Al-Aksa-Moschee seien nicht hinnehmbar. Diese Minister würden „mit dem Feuer“ spielen, fügte er hinzu und bekräftigte, dass die historische Al-Aksa-Moschee eine „rote Linie“ für Türkiye darstelle. 

Erdoğan erklärte zudem, dass die Sicherheit Europas ohne Türkiye unvorstellbar sei. Sein Land betrachte den EU-Beitrittsprozess als „strategische Priorität“, da Türkiye ein „untrennbarer Teil Europas“ sei, sagte er in Ankara. „Es wird für Europa immer unmöglicher, als globaler Akteur weiterzumachen, ohne dass Türkiye seinen rechtmäßigen Platz einnimmt“, so Erdoğan. 

QUELLE:TRT Deutsch
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