Bundespolizeipräsident Dieter Romann weist Kritik von Polizeigewerkschaftern an einer möglichen Überlastung von Beamten wegen der verstärkten Grenzkontrollen zurück. „Warum sollte die Bundespolizei heute mit rund 56.000 Mitarbeitern nicht das schaffen, was wir früher mit 10.000 oder mit 30.000 Beamten geschafft haben“, fragte Romann in der „Bild am Sonntag“.
Nach seinen Angaben hat die Bundespolizei entlang der nationalen Grenzen ständig rund 9.800 Beamte in ihren Stammdienststellen. Seit dem 16. September 2024 – nach der Wiederaufnahme vorübergehender Binnengrenzkontrollen an allen neun Landgrenzen – sei dieser Regeldienst um knapp 1.200 Kolleginnen und Kollegen verstärkt worden. Inzwischen seien 13.000 bis 14.000 Bundespolizisten an den Grenzen im Einsatz. Aus anderen Einsatzgebieten wie an den Bahnhöfen werde kein Personal für die Grenzkontrollen abgezogen. „Die Stärke der Bahninspektionen wird dafür nicht angetastet, auch nicht vorübergehend“, stellte Romann klar.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte wenige Stunden nach seinem Amtsantritt Anfang Mai eine Intensivierung der Grenzkontrollen verfügt. Gleichzeitig ordnete er an, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden können. Aus Sicht des Ministers zeigen die Maßnahmen bereits Wirkung. Romann sagte, Kritik aus Nachbarländern gebe es auf Arbeitsebene nicht. „Mit allen meinen Amtskolleginnen und -kollegen habe ich gesprochen, mehrfach, mit manchen wöchentlich. Dabei habe ich viel Verständnis für unsere Maßnahmen erfahren“, sagte der Bundespolizeipräsident.