Nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran kommt die für diesen Sonntag geplante Atom-Gesprächsrunde zwischen dem Iran und den USA nicht zustande. „Die für diesen Sonntag in Maskat geplanten Gespräche zwischen dem Iran und den USA finden nicht statt. Doch Diplomatie und Dialog bleiben der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden“, teilte der omanische Außenminister Badr al-Bussaidi auf der Plattform X mit. Oman ist Vermittler bei den Atomgesprächen.
Die israelischen Angriffe, die am frühen Freitag begannen, richteten sich gezielt gegen iranische Nuklear- und Militäreinrichtungen sowie Wohnviertel in Teheran, Natans, Täbris und Isfahan. Teheran reagierte in der Nacht mit der Operation „True Promise III“: Iranische Raketen schlugen unter anderem in Tel Aviv ein und trafen dort auch den Militärkomplex Kirya, das zentrale Hauptquartier der israelischen Armee und des Verteidigungsministeriums – oft als Israels „Pentagon“ bezeichnet.
Trump stieg 2018 aus dem Wiener Atompakt aus
Mitte April hatten der Iran und die USA ihre Atomgespräche aufgenommen. Israel, die USA und andere westliche Staaten befürchten, dass der Iran heimlich Atomwaffen entwickelt. Teheran betont dagegen, das Programm diene ausschließlich zivilen Zwecken.
2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg jedoch 2018 einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen.
Seit der Revolution von 1979 gelten die USA eigentlich als Erzfeind der iranischen Staatsspitze. Noch im selben Jahr besetzten Studierende die US-Botschaft in Teheran – ein Ereignis, das zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte.