Rassismus in Österreich nimmt zu. Das belegt der am Donnerstag veröffentlichte Rassismus-Report 2024 des Vereins Zivilcourage & Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA). Demnach wurden im vergangenen Jahr 1647 rassistische Vorfälle in dem Land gemeldet. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Anstieg um 26 Prozent.
Das Internet stellt dem ZARA-Bericht zufolge den häufigsten Schauplatz rassistischer Übergriffe dar. Konkret ereigneten sich 61 Prozent der gemeldeten rassistischen Vorfälle auf digitalen Plattformen, gefolgt von 13 Prozent im öffentlichen Raum, 11 Prozent in Unterhaltungs- und Dienstleistungsbetrieben und 8 Prozent in öffentlichen Einrichtungen.
Von den registrierten Fällen wurden 79 Prozent von Zeugen gemeldet, während 21 Prozent von Opfern stammten. Dem Rassismus-Report zufolge deuten diese Zahlen auf ein mangelndes Vertrauen in die österreichischen Strafverfolgungsbehörden hin.
Rassismus im Gesundheitswesen „lebensbedrohliches Risiko“
Ein besonderer Schwerpunkt des diesjährigen Rassismus-Reports liegt auf rassistischer Diskriminierung im Gesundheitswesen. ZARA-Direktorin Rita Isiba betonte bei der Präsentation des Reports, dass Menschen mit Migrationshintergrund in medizinischen Einrichtungen oft diskriminiert werden. Demnach würden ihre Beschwerden ignoriert und ihre Schmerzen nicht ernst genommen.
„Wenn Rassismus die Qualität der medizinischen Versorgung einer Person bestimmt, kann dies ein lebensbedrohliches Risiko darstellen“, sagte Isiba. Den Opfern fehle es an wirksamen Beschwerdemechanismen und Schutzmaßnahmen, fügte sie hinzu. Bei den dokumentierten Fällen handele es sich um ein strukturelles Problem und nicht um Einzelfälle, so die Expertin.