Angesichts der Herausforderungen für die neue Regierung in Syrien knapp sechs Monate nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad hat Präsident Ahmed al-Scharaa gemeinsame Kraftanstrengungen aller Bürger gefordert. Die „Schlacht des Aufbaus“ habe „gerade erst begonnen“, sagte al-Scharaa am Dienstag bei einer Rede in Aleppo. „Lasst uns alle zusammenkommen und Gott um Hilfe bitten, um eine strahlende Zukunft für ein ehrwürdiges Land und ein verdienstvolles Volk zu erschaffen.“
Die Menschen in Syrien forderte der ehemalige Anführer der Hajat Tahrir al-Scham-Miliz (HTS) zur Einheit auf. „Lasst uns die sich bietende Gelegenheit ergreifen und diese Aufgabe übernehmen“, sagte er vor einer jubelnden Menschenmenge. Die neue Regierung werde „nicht ruhen und nicht nachlassen, bis wir Syrien wieder aufgebaut haben und uns damit vor der ganzen Welt rühmen können“, sagte er.
Al-Scharaa sprach bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Aleppo, Schlüssel zum Sieg“. Das nordsyrische Aleppo, das bedeutendste Wirtschaftszentrum des Landes, war Anfang Dezember die erste Großstadt, die die HTS-Miliz und ihre Verbündeten im Zuge ihrer Großoffensive unter ihre Kontrolle brachten. Vor al-Scharaas Rede wurden auf Bildschirmen Bilder von Kämpfern gezeigt, die bei der Schlacht um Aleppo gefallen waren.
Die Rebellengruppe HTS und mit ihr verbündete Milizen hatten am 8. Dezember des vergangenen Jahres die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und das Assad-Regime gestürzt. Assad setzte sich nach Moskau ab.
Die zu Zeiten der Assad-Regierung verhängten westlichen Sanktionen wurden vergangene Woche aufgehoben. Mit dem Schritt soll der Weg für den Wiederaufbau in Syrien geebnet werden.