Gaza-Krieg
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Israel will sich aus libanesischem Grenzgebiet nicht zurückziehen
Trotz Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung hält Tel Aviv seit Mitte Februar fünf Kontrollpunkte im Libanon. Laut Verteidigungsminister Katz will Israel seine Truppen aus dem Grenzgebiet nicht abziehen. Die USA hätten dafür grünes Licht gegeben.
Israel will sich aus libanesischem Grenzgebiet nicht zurückziehen
AHMAD AL-RUBAYE / AFP
3. März 2025

Israelische Truppen werden nach den Worten von Verteidigungsminister Israel Katz dauerhaft „in einer Pufferzone an der Grenze zum Libanon“ bleiben. Israel habe von den USA „grünes Licht“ dafür erhalten, Soldaten für unbegrenzte Zeit in dem Grenzgebiet zu stationieren, sagte Katz nach Angaben seines Ministeriums am Donnerstag. 

Gemäß einer Ende November in Kraft getretenen Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz im Libanon hätte Israel seine Truppen eigentlich bis zum 18. Februar vollständig aus dem Süden des Libanon abziehen sollen. Statt den Truppenabzug abzuschließen, hatte Katz jedoch bereits an dem Tag verkündet, Israel behalte weiterhin fünf Kontrollposten im Südlibanon, um die „vollständige Sicherheit“ von Nord-Israel zu garantieren.

Am 27. November war eine Waffenruhe zwischen der libanesischen Hisbollah und Israel in Kraft getreten. Die vereinbarte Feuerpause sah ursprünglich den Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon binnen 60 Tagen vor. Die Hisbollah soll sich hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze, zurückziehen. Libanons Armee soll eine Rückkehr der Miliz verhindern. Da die Armee aber nicht schnell genug abrücke, hatte Israel erklärt, vorerst weiter Truppen in Teilen Südlibanons zu belassen. Libanons Streitkräfte hingegen erklärten, erst müsse Israels Armee abrücken.

Trotz der Ende November vereinbarten Waffenruhe greift Israel weiterhin Orte im Libanon an. Nach libanesischen Angaben kam es seit Beginn der Waffenruhe zu mehr als 1000 Verstößen Israels, bei denen 83 Menschen getötet und 280 weitere verletzt worden seien. 

Israel tötete mehr als 4100 Menschen im Libanon

Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza im Oktober 2023 unterstützt die libanesische Hisbollah-Miliz den Widerstandskampf der Palästinenser. Ende August weitete Israel seine Luftangriffe auf den Libanon aus und startete Ende September eine Bodeninvasion im Süden des Landes.

Erklärtes Kriegsziel Israels ist die Vertreibung der Hisbollah aus dem Süden des Libanon. Zudem sollen Tunnel und Stellungen der Miliz zerstört werden. Doch Israels Luftangriffe treffen auch andere Landesteile. Örtliche Berichte deuten auf zahlreiche Tote unter der Zivilbevölkerung hin. Rund 1,4 Millionen Menschen befinden sich offiziellen Angaben zufolge auf der Flucht – etwa ein Viertel der Einwohner des Libanon.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen Israels seit Oktober 2023 im Libanon mehr als 4100 Menschen getötet und über 16.800 weitere verletzt. 

QUELLE:AFP
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