Türkiye hat Israels Kaperung des Hilfsschiffs „Madleen“ scharf verurteilt. Das Außenministerium in Ankara sprach am Montag von einem klaren Verstoß gegen internationales Recht und bezeichnete die Aktion als „terrorstaatliches Verhalten“ der israelischen Regierung. Israel gefährde damit die Sicherheit der Schifffahrt und verstoße gegen universelle Werte.
Das Schiff transportierte humanitäre Hilfe und befand sich unter anderem mit türkischen Staatsbürgern an Bord auf dem Weg nach Gaza.
Auch Kommunikationschef Fahrettin Altun verurteilte das Vorgehen und erklärte, die israelische Regierung dulde nicht einmal grundlegende Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Gaza. Er sprach von einem „terroristischen Staat ohne moralische oder rechtliche Grenzen“ und rief die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.
Parlamentsberater Akif Çağatay Kılıç nannte die Kaperung „inakzeptabel“ und einen Beweis für die israelfreundliche Haltung gegenüber Terror. Der Sprecher der türkischen Regierungspartei AKP, Ömer Çelik, warf Israel vor, humanitäre Hilfe systematisch als Druckmittel zu missbrauchen.
Nach Angaben der Freedom Flotilla Coalition befanden sich zwölf Personen an Bord – darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, EU-Abgeordnete Rima Hassan und weitere Menschenrechtsaktivisten aus Europa, Brasilien und Türkiye. Die Organisation sprach von Piraterie, da das Schiff unbewaffnet und ausschließlich mit Hilfsgütern beladen gewesen sei.
Ankara bekräftigte seine Forderung nach einem sofortigen Ende der israelischen Angriffe, freiem Zugang für Hilfslieferungen und einer gerechten Friedenslösung für die Region.