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Internationale Medien fordern von Israel Zugang zum Gazastreifen
Die verbliebenen Journalisten in Gaza riskieren weiter ihr Leben, um die Welt über den israelischen Vernichtungsfeldzug zu informieren. Auch sie sind mittlerweile vom Hungertod bedroht. Nun regt sich ein gemeinsamer Protest aus der Medienwelt.
Internationale Medien fordern von Israel Zugang zum Gazastreifen
Internationale Medien fordern von Israel Zugang zum Gazastreifen/ Foto: AP
24. Juli 2025

Die drei großen internationalen Nachrichtenagenturen AFP, Associated Press (AP) und Reuters sowie der britische Rundfunk BBC haben Israel aufgefordert, Journalisten die Ein- und Ausreise aus dem stark abgeriegelten Gazastreifen zu erlauben. „Wir sind zutiefst besorgt um unsere Journalisten in Gaza, die zunehmend nicht mehr in der Lage sind, sich selbst und ihre Familien zu ernähren“, teilten die drei Agenturen und die BBC am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

„Journalisten müssen in Kriegsgebieten viele Entbehrungen und Härten ertragen. Wir sind zutiefst alarmiert, dass die Gefahr des Verhungerns nun auch dazu gehört“, hieß es weiter.

„Wir fordern die israelischen Behörden erneut auf, Journalisten die Ein- und Ausreise nach Gaza zu gestatten“, so die Agenturen und die BBC. „Es ist unerlässlich, dass die Menschen dort ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden.“

Da der Gazastreifen abgeriegelt ist, sind viele Medien auf der Welt auf eine Text-, Foto- und Videoberichterstattung palästinensischer Reporter für internationale Nachrichtenagenturen wie AFP angewiesen.

AFP hatte in dieser Woche Schilderungen von Reportern aus dem Gazastreifen veröffentlicht. „Wir haben keine Kraft mehr vor Hunger und Mangel an Lebensmitteln“, sagte der AFP-Fotograf Omar al-Kattaa. „Es ist extrem schwierig, in Gaza Lebensmittel zu bekommen“, sagte der Videojournalist Jussef Hassuna. „Selbst wenn sie verfügbar sind, sind die Preise um das Hundertfache gestiegen.“

Angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen gerät Israel international zunehmend unter Druck. Mehr als hundert Hilfsorganisationen warnten am Mittwoch vor einem massenhaften Verhungern, darunter Ärzte ohne Grenzen (MSF), Save the Children und Oxfam.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von palästinensischer Seite und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden in Gaza bislang mehr als 59.200 Menschen getötet, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 142.530 Menschen verletzt.

Laut Schätzungen von Experten der UN dürfte die tatsächliche Zahl der getöteten Palästinenser bis zu 200.000 betragen. Denn zahlreiche Palästinenser werden vermisst oder liegen unter den Trümmern eingestürzter Häuser und können nicht geborgen werden.

Nach palästinensischen Angaben starben bisher mindestens 113 Menschen in Gaza an Hunger und Mangelernährung. Denn Israel behindert weiterhin Hilfsorganisationen bei der Einfuhr von Lebensmitteln. Auch die Trinkwasserversorgung ist größtenteils zusammengebrochen.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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