Nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat der chinesische Außenminister Wang Yi am Samstag mit seinen Kollegen aus beiden Ländern telefoniert. Wie das Außenministerium in Peking mitteilte, sagte Wang dem Iran in dem Telefonat mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi die Unterstützung Chinas bei der Wahrung seiner Souveränität, bei der Verteidigung seiner „legitimen Rechte und Interessen“ und beim Schutz seiner Bevölkerung zu.
Israel habe mit seinen Angriffen auf den Iran einen schweren Verstoß „gegen die Grundsätze der internationalen Beziehungen“ begangen und mit seinen Angriffen auf iranische Atomanlagen einen „gefährlichen Präzedenzfall mit potenziell katastrophalen Folgen geschaffen“, fügte Wang nach dem Gespräch mit Araghtschi an.
Nach iranischen Angaben sagte Araghtschi in dem Gespräch mit Wang, Israel stürze die Region mit seinen Angriffen „in einen gefährlichen Kreislauf der Gewalt“. „Der Iran hat auf die barbarischen Aktionen des zionistischen Regimes entschieden reagiert und wird dies auch weiterhin tun“, fügte Araghtschi dem Außenministerium in Teheran zufolge hinzu.
Anschließend telefonierte Wang den chinesischen Angaben zufolge mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar. Er habe Saar von seinem Telefonat mit Araghtschi berichtet und ihm mitgeteilt, dass China „Israels Verletzung des Völkerrechts durch den gewaltsamen Angriff auf den Iran klar ablehnt“. Israels Vorgehen sei „inakzeptabel“.
Israel greift seit Freitagmorgen Ziele im Iran an. Dabei wurden unter anderem mehrere Atom- und Militäranlagen bombardiert. Die Chefs der iranischen Armee und der mächtigen Revolutionsgarden wurden getötet, ebenso nahezu die gesamte Führungsspitze der Luftwaffe der Revolutionsgarden. Als Reaktion beschießt der Iran Israel seit Freitag mit Drohnen und Raketen.
China unterhält enge Beziehungen zum Iran. Die Volksrepublik ist dessen größter Handelspartner und kauft so viel iranisches Öl wie kein anderes Land.