Die renommierte Columbia University in New York hat eigenen Angaben zufolge Strafen gegen Studierende verhängt, die sich an Gaza-Protesten auf dem Campus beteiligt hatten. Die am Dienstag angekündigten Strafen – darunter Ausschlüsse oder eine Rücknahme von Abschlüssen – treffen einer Studentenvertretung zufolge fast 80 Studierende.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump übt starken Druck auf die Universität sowie weitere Bildungseinrichtungen aus. Sie wirft ihnen vor, während der landesweiten Proteste im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg nichts gegen Antisemitismus unternommen zu haben.
Der Columbia University hatte die Regierung wegen Antisemitismusvorwürfen und ihrem angeblichen Versagen beim Schutz jüdischer Studenten Bundeszuschüsse in Höhe von 400 Millionen Dollar (umgerechnet rund 369,2 Millionen Euro) gekürzt. Die Universität erklärte sich daraufhin zu einer Reihe von Repressionen bereit, um die Mittel wieder zurückzuerhalten. Dies löste bei vielen Studenten Empörung aus.
Auch die Harvard University ist von Kürzungen in Milliardenhöhe durch die Regierung betroffen, sie geht jedoch gerichtlich gegen die Entscheidung vor.
Im vergangenen Jahr waren zahlreiche US-Universitäten, darunter auch die Columbia University, Schauplatz pro-palästinensischer Friedensdemos, die sich gegen israelische Kriegsverbrechen in Gaza richteten.
Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von palästinensischer Seite und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden in Gaza bislang mehr als 59.000 Menschen getötet, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 142.135 Menschen verletzt.
Laut Schätzungen von Experten der UN dürfte die tatsächliche Zahl der getöteten Palästinenser bis zu 200.000 betragen. Denn zahlreiche Palästinenser werden vermisst oder liegen unter den Trümmern eingestürzter Häuser und können nicht geborgen werden.