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Australien-Israel-Krise: Netanjahu attackiert Albanese
Nachdem Australien dem ultrarechten Knesset-Abgeordneten Rothman die Einreise verweigert, reagiert Israels Spitze mit wüsten Anschuldigungen. Auch die angekündigte Anerkennung Palästinas sorgt für zwischenstaatliche Spannungen.
Australien-Israel-Krise: Netanjahu attackiert Albanese
Foto: Lukas Coch/AAP Image via AP (Archiv)
19. August 2025

Vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden diplomatischen Krise zwischen Israel und Australien hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu seinen australischen Kollegen Anthony Albanese ungewöhnlich scharf angegriffen. „Die Geschichte wird Albanese als das in Erinnerung behalten, was er ist: ein schwacher Politiker, der Israel verraten und die Juden Australiens im Stich gelassen hat“,  Netanjahus Büro am Dienstag im Onlinedienst X. 

Netanjahus Äußerungen erfolgten, nachdem die Regierung in Canberra dem ultrarechten Knesset-Abgeordneten Simcha Rothman am Montag die Einreise verweigert hatte. Dessen Partei Religiöser Zionismus ist Teil von Netanjahus Regierungskoalition. Rothman sollte bei Veranstaltungen der Australian Jewish Association sprechen.

Kurz darauf sagte Israels Außenminister Gideon Saar, er habe die Visa der australischen Vertreter bei der Palästinensischen Autonomiebehörde widerrufen. Überdies habe er die israelische Botschaft in Canberra angewiesen, „alle offiziellen australischen Visumanträge für die Einreise nach Israel sorgfältig zu prüfen“. Zur Begründung führte Gideon auch Australiens Entscheidung an, „einen ‚palästinensischen Staat‘ anzuerkennen“.

Australiens Außenministerin Penny Wong bezeichnete die Aufhebung der Diplomaten-Visa als „unbegründete Reaktion“ Israels. In einer Zeit, in der Dialog und Diplomatie „mehr denn je gefragt“ seien, isoliere Netanjahus Regierung Israel und untergrabe „die internationalen Bemühungen um Frieden und eine Zweistaatenlösung“.

Albanese hatte Anfang August die offizielle Anerkennung eines unabhängigen Palästinenserstaates bei der UN-Generalversammlung im September angekündigt. Israels Botschafter in Australien, Amir Maimon, erklärte daraufhin in Onlinenetzwerken, die Entscheidung sei eher symbolisch als ein „echter Fortschritt in Richtung Frieden“.

Australien stärke mit einem solchen Schritt „die Position der Hamas, einer Organisation, die es als terroristische Vereinigung anerkennt“. Zugleich schwäche Canberra damit die Bemühungen jener, „die sich für ein Ende der Gewalt und einen echten, dauerhaften Frieden einsetzen“.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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