Das Geschäft der umstrittenen Datenanalyse-Firma Palantir wächst rasant dank Künstlicher Intelligenz. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 48 Prozent auf gut eine Milliarde Dollar.
Besonders stark war das Wachstum im Geschäft mit US-Unternehmen: Die Erlöse sprangen um 93 Prozent auf 306 Millionen Dollar hoch. Palantir nennt als ein Beispiel, dass der Immobilien-Finanzierer Fannie Mae KI der Firma einsetze, um Betrugsversuche zu erkennen. Der Umsatz aus Regierungsaufträgen in den USA stieg um 53 Prozent auf 426 Millionen Dollar (rund 368 Mio Euro). Palantir verwies unter anderem auf neue Deals mit der US-Armee und der Space Force.
Der Quartalsgewinn stieg auf 326,7 Millionen Dollar von 134,1 Millionen vor einem Jahr. Palantir ist auf die Auswertung großer Datenmengen spezialisiert und gilt unter anderem als Lieferant von Software, mit der Geheimdienst- und Militär-Informationen analysiert werden.
Genau diese Verbindung zu US-Geheimdiensten kritisieren Datenschützer und warnen vor dem Abfluss sensibler Daten in die USA.
In Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen wird die umstrittene Überwachungssoftware bereits genutzt. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) lässt prüfen, ob die Software bundesweit eingesetzt werden soll. Während der deutsche Digitalminister Karsten Wildberger sich grundsätzlich offen für den Einsatz von Palantir zeigt, äußerte Bundesjustizministerin Stefanie Hubig grundrechtliche Bedenken.
Ende Juli hatte der Verein Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) gegen den Einsatz von Palantir in Bayern eine Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingereicht.