Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad für eine friedliche Neuordnung im Land ausgesprochen. Erdoğan rief in seiner Rede bei einem Treffen der Gruppe der acht Entwicklungsländer (D-8), einer Organisation mehrheitlich muslimischer Staaten, in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zur Versöhnung in Syrien auf.
Der türkische Staatschef äußerte die Hoffnung auf „den Aufbau eines vom Terrorismus befreiten Syriens“, in dem „alle religiösen und ethnischen Gruppen friedlich Seite an Seite leben“. Zudem forderte er die „territoriale Integrität und Einheit“ Syriens.
Türkiye führt seit 2016 Anti-Terror-Operationen in Teilen Nordsyriens durch. Diese richten sich gegen die Terrororganisationen Daesh und PKK/YPG an der türkischen Grenze.
Der iranische Präsident Massud Peseschkian, der für das D-8-Treffen als erstes iranischer Amtsinhaber seit 2013 Ägypten besuchte, sagte mit Blick auf Syrien, den Libanon und den Gazastreifen, es sei eine „religiöse, rechtliche und menschliche Pflicht, weiteren Schaden“ für notleidende Menschen zu verhindern.
Der Iran zählte zu den wichtigsten Verbündeten von Assad. Außerdem unterstützt er die libanesische Hisbollah-Miliz, die ebenfalls in Syrien aktiv ist.
Die 1997 gegründete D-8-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedstaaten zu fördern. Der Organisation gehören neben Türkiye und dem Iran auch Ägypten, Nigeria, Pakistan, Bangladesch, Indonesien und Malaysia an.