GAZA-KRIEG
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Gaza-Einwohner: Wir planen für den Tod
Berichten zufolge zieht Israel eine weitere Ausweitung der militärischen Angriffe im Gazastreifen in Erwägung. Noch immer gelangen keine Hilfslieferungen in das abgeriegelte Kriegsgebiet. Die Einwohner tun alles, um ihre Kinder am Leben zu halten.
Gaza-Einwohner: Wir planen für den Tod
Gaza-Einwohner: Wir planen für den Tod./ Foto:AP
2. Mai 2025

Menschen im Gazastreifen bereiten Berichte über eine mögliche Ausweitung der israelischen Angriffe im Gazastreifen große Sorgen. Viele Menschen leben Augenzeugen zufolge bereits jetzt in ständiger Angst vor Angriffen. Viele Anwohner des palästinensischen Küstengebiets fürchteten sich eigenen Angaben zufolge vor allem davor, Angehörige zu verlieren.

So auch der vierfache Vater Omer Ubaid. Weil er wolle, dass zumindest ein Teil seiner Familie überlebt, habe er zwei seiner Kinder seinem Bruder übergeben und im Gegenzug zwei Kinder des Bruders in seine Obhut genommen – für den Fall, dass einer von ihnen angegriffen wird. So erzählt er es im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Das bedeutet es, heute in Gaza zu leben. Eltern planen nicht für die Schule oder Geburtstage – wir planen für den Tod und versuchen, das Schicksal auszutricksen, damit zumindest einige unserer Kinder verschont bleiben.“

„Besser, gemeinsam zu sterben“

Eman Taisir aus der Stadt Gaza will dagegen um jeden Preis mit ihren Angehörigen zusammenbleiben. „Wenn wir sterben, ist es besser, gemeinsam zu sterben“, so die junge Frau. Das Zusammensein mit ihrer Familie sei das Einzige, das ihr derzeit noch Hoffnung gebe. „Es gibt keinen sicheren Ort – nur den Trost des Zusammenseins.“

Nach einer rund zweimonatigen Waffenruhe hatte Israel seine massiven Angriffe auf den Gazastreifen Mitte März wieder aufgenommen. Israel brach die Waffenruhe, bevor diese in die nächste Phase eingehen konnte. 

Massiver Anstieg bei Lebensmittelpreisen

Anwohnern des Gazastreifens zufolge sind die Lebensmittelpreise seitdem um ein Vielfaches angestiegen. Laut Augenzeugen werden auch immer wieder Geschäfte geplündert. Der Alltag sei zu einem reinen Überlebenskampf geworden, die Hoffnungslosigkeit unter den Menschen riesig.

„Wohin sollen wir gehen?“, fragt Samira Ahmed, die eigenen Angaben zufolge nach der Flucht vor einem israelischen Bombardement im Hof einer Klinik Schutz sucht. Dort schlafe sie nun mit Angehörigen im Freien.

Habseligkeiten wie Kleidung habe die Familie zurückgelassen, berichtet sie weiter. Das Krankenhaus selbst ist ihren Angaben zufolge überfüllt mit Patienten. Die Welt schaue trotz des großen Leids im Gazastreifen weg, glaubt sie.

Israel führt Vernichtungskrieg in Gaza fort 

Allein seit dem 18. März wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 2270 Menschen von Israel getötet, darunter zahlreiche Kinder. Demnach sind zudem mehr als 5850 Palästinenser bei israelischen Angriffen verletzt worden. 

Nach palästinensischen Angaben wurden seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza im Oktober 2023 mehr als 52.350 Menschen getötet und mindestens 117.900 weitere verletzt.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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