Der Al-Jazeera-Journalist Anas al-Scharif hat vor seiner Tötung durch Israel eine Botschaft hinterlassen, in der er zur Befreiung Palästinas aufruft. Er habe „jede Anstrengung und all meine Kraft eingesetzt, um eine Stütze und eine Stimme für mein Volk zu sein“, heißt es darin. Die Botschaft wurde nach seinem Tod in den sozialen Medien verbreitet.
„Mein Wunsch war, dass Allah mein Leben verlängert, damit ich mit meiner Familie und meinen Liebsten in unsere ursprüngliche Heimatstadt Asqalan (al-Majdal) zurückkehren kann. Doch Allahs Wille kam zuerst, und sein Beschluss ist endgültig“, heißt es weiter.
Im weiteren Verlauf unterstreicht er seinen Einsatz, um „die Wahrheit so zu vermitteln, wie sie ist, ohne Verzerrung oder Verfälschung“. Er habe „Schmerz in all seinen Facetten erlebt, Leid und Verlust viele Male gekostet“.
Al-Scharif hinterlässt seine Mutter, seine Ehefrau und zwei Kinder. „Ich rufe euch auf, an ihrer Seite zu stehen, ihnen Stütze zu sein nach Allah, dem Allmächtigen. Wenn ich sterbe, dann sterbe ich standhaft in meinen Prinzipien“, so al Scharif.
„Vergesst Gaza nicht“
Al-Scharif forderte zudem alle Menschen auf, zu Palästina und seinem Volk zu stehen. Es gehe ihm besonders um „unschuldige Kinder“. Niemand dürfe schweigen, man müsse stattdessen Brücken bauen, die zur Befreiung Palästinas führen.
„Vergesst Gaza nicht (…) und vergesst mich nicht in euren aufrichtigen Gebeten um Vergebung und Akzeptanz“, unterstrich Al-Scharif.
„Ich vertraue euch Palästina an – das Juwel in der Krone der muslimischen Welt, den Herzschlag eines jeden freien Menschen auf dieser Erde. Ich vertraue euch sein Volk an, seine unschuldigen Kinder, die nie Zeit hatten zu träumen oder in Sicherheit und Frieden zu leben“, so der Journalist.
Massaker an Journalisten
Israel hatte am Sonntag neben Al-Scharif fünf weitere Journalisten in Gaza-Stadt getötet: Mohamed Qraiqea, Ibrahim Dahir, Moumin Alaywa und Mohammed Noufal. Ende Juli wurde der Fotojournalisten Adam Abu getötet.
Nach Angaben des Medienbüros in Gaza stieg die Zahl der seit Beginn des israelischen Völkermords in Gaza im Oktober 2023 getöteten Journalisten damit auf 237. Israel wird vorgeworfen, mit den Tötungen systematisch die objektive Berichterstattung aus dem Kriegsgebiet zu verhindern.