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Ex-Schin Bet-Chef unter Verdacht in Hamburger Entführungsfall
Ein ehemaliger israelischer Geheimdienstchef soll in Deutschland in ein Entführungskomplott um die Kinder der Block-House-Erbin verwickelt sein. Der Prozess in Hamburg wirft auch Fragen nach möglichen Verbindungen zu früheren Spitzenbeamten auf.
Ex-Schin Bet-Chef unter Verdacht in Hamburger Entführungsfall
Ex-Schin Bet-Chef unter Verdacht in Hamburger Entführungsfall/ Foto: TRT World / Others
7. September 2025

Der frühere Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Jakob Perry, ist in Deutschland ins Visier der Ermittler geraten. Er soll in ein Komplott verwickelt gewesen sein, bei dem die Kinder der deutschen Unternehmererbin Christina Block entführt werden sollten. Der Fall wurde am Sonntag durch israelische Medien bekannt.

Block, Erbin der Steakhauskette Block House und Besitzerin eines Vermögens in dreistelliger Millionenhöhe, steht in Hamburg vor Gericht. Sie soll die Entführung 2023 zusammen mit ihrem Partner und Fernsehmoderator Gerhard Delling in Auftrag gegeben haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der frühere BND-Chef August Hanning im Namen von Block den Kontakt zu Perry gesucht haben, um ein Team zusammenzustellen. Hanning weist diesen Vorwurf zurück.

Die mutmaßlichen Entführer sollen den Vater niedergeschlagen, die Kinder im Alter von zehn und 13 Jahren durch einen Wald gezerrt und in ein Auto gebracht haben. Dabei seien die Münder der Kinder verklebt und eines von ihnen gefesselt worden. Ein Israeli wurde in Zypern gefasst und nach Deutschland ausgeliefert, zwei weitere Verdächtige flohen.

Perry erklärte vor Gericht, er würde über Hannings Rolle aussagen, wenn ihm Vertraulichkeit zugesichert werde. Laut Spiegel trat er dabei als Präsident der israelischen Wirtschaftsspionagefirma CGI Group auf. Deren Gründer Zvika Nave bestreitet eine Beteiligung.

QUELLE:TRT Deutsch
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