Armenien und Aserbaidschan haben in Washington ein von den USA vermitteltes historisches Friedensabkommen unterzeichnet und damit den jahrzehntelangen Konflikt zwischen den beiden südkaukasischen Staaten offiziell beendet.
Die Vereinbarung kam am Freitag im Rahmen eines Gipfels im Weißen Haus zustande, den US-Präsident Donald Trump ausrichtete. Er sprach von einem „historischen Durchbruch“ und lobte die Vermittlungsarbeit von US-Außenminister Marco Rubio, Sondergesandtem Steve Witkoff sowie weiteren Verantwortlichen. Das Abkommen sieht ein dauerhaftes Ende aller Kampfhandlungen, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen sowie die gegenseitige Anerkennung von Souveränität und territorialer Integrität vor.
Trump kündigte zudem an, Beschränkungen für die militärische Zusammenarbeit mit Aserbaidschan aufzuheben und Investitionen amerikanischer Unternehmen in Energie-, Infrastruktur- und Technologiebereiche beider Länder zu fördern. Ein zentrales Projekt ist der geplante „Trump-Friedens- und Wohlstandskorridor“ durch den Südkaukasus, für den die USA exklusive Entwicklungsrechte erhalten sollen.
Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev und Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan begrüßten die Einigung als Meilenstein. Aliyev schlug vor, gemeinsam eine Nominierung Trumps für den Friedensnobelpreis einzureichen – ein Vorhaben, das Paschinjan unterstützte.
Nach Angaben aus Washington ist das Abkommen das Ergebnis monatelanger Diplomatie und soll den Weg für eine vollständige Normalisierung ebnen. Der Konflikt um die Region Bergkarabach hatte seit Ende der 1980er-Jahre zu zwei Kriegen geführt. 2023 stellte Aserbaidschan die Kontrolle über das Gebiet in einer kurzen Militäroperation wieder her.
Türkiye begrüßt Einigung
Das türkische Außenministerium würdigte die Fortschritte und die in Washington bekräftigte Verpflichtung zu dauerhaftem Frieden. Dies sei in Zeiten zunehmender internationaler Konflikte eine wichtige Entwicklung für Stabilität und Sicherheit im Südkaukasus. Türkiye sehe nun eine „historische Gelegenheit“ für Frieden und Wohlstand in der Region und werde die Bemühungen Aserbaidschans weiterhin unterstützen.