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Chef von US-Militärgeheimdienst DIA gefeuert
Jeffrey Kruse scheint seine Funktion als Leiter der DIA aufgeben zu müssen. Während seiner Amtszeit entstand jenes Geheimdienstdokument, das Zweifel an Trumps Darstellungen zu den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hervorrief.
Chef von US-Militärgeheimdienst DIA gefeuert
Chef des Militärgeheimdienstes DIA, Generalleutnant Jeffrey Kruse/ Foto: Reuters
vor 15 Stunden

In den USA setzt sich die Serie von Entlassungen ranghoher Militärvertreter unter Präsident Donald Trump und seinem Verteidigungsminister Pete Hegseth fort. Wie ein US-Regierungsvertreter am Freitag (Ortszeit) sagte, verliert der Chef des Militärgeheimdienstes DIA, Generalleutnant Jeffrey Kruse, seinen Posten. Kruse werde „nicht länger als DIA-Direktor dienen“. Eine Begründung nannte der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, nicht.

Der Geheimdienst hatte im Juni mit einer Analyse zu den US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen die Trump-Regierung verärgert. Der militärische Nachrichtendienst – mit englischem Namen Defense Intelligence Agency – war in einer geheimen, aber öffentlich gewordenen ersten Einschätzung zu dem Schluss gekommen, die Luftangriffe hätten das iranische Atomprogramm lediglich um einige Monate zurückgeworfen. Trump dagegen erklärte, die angegriffenen Atomanlagen seien „vollständig zerstört“ worden.

Nun wurde DIA-Chef Kruse gefeuert. Ebenfalls am Freitag wurde die Entlassung der bisherigen Chefin der Reserve der US-Marine, Vize-Admiralin Nancy Lacore, und des Leiters des Marinekommandos für Spezialeinsätze, Konteradmiral Milton Sands, bekannt.

Seit Trumps Amtsübernahme im Januar sind bereits zahlreiche ranghohe Militärs und Geheimdienstvertreter entlassen worden. Im Februar war US-Generalstabschef Charles „CQ“ Brown betroffen. In den darauffolgenden Monaten verloren auch NSA-Chef General Timothy Haugh sowie die Führungsspitzen von Marine und Küstenwache ihre Posten. Erst vor wenigen Tagen kündigte Luftwaffenchef David Allvin überraschend seinen vorzeitigen Rückzug an.

Pentagon-Chef Hegseth hat erklärt, Trump habe das Recht, sich sein militärisches Führungspersonal auszusuchen. Die oppositionellen Demokraten warnen aber vor einer möglichen politischen Vereinnahmung der zu parteipolitischer Neutralität verpflichteten US-Streitkräfte.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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