Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Israels umstrittenen Plan zur vollständigen Besetzung Gazas als „inakzeptabel“ bezeichnet. Auch die humanitäre Krise in Gaza war Thema beim Telefonat mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof, wie die Kommunikationsdirektion in Ankara am Mittwoch mitteilte.
Im Gespräch wurden demnach sowohl die bilateralen Beziehungen zwischen Türkiye und den Niederlanden als auch regionale und internationale Fragen erörtert. Erdoğan sagte laut Mitteilung, es sei erfreulich, dass sich die Partnerschaft zwischen beiden Ländern vertiefe und die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werde –, besonders in der Verteidigungsindustrie. Zudem habe er bekräftigt, dass Türkiye seine Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg fortsetzen und für eine gerechte und dauerhafte Friedenslösung eintreten werde.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte am Mittwoch einen Plan zur Besetzung von Gaza-Stadt genehmigt und zugleich die Einberufung von rund 60.000 Reservisten autorisiert. Nach Angaben der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth soll die Mobilisierung am 2. September beginnen. In den kommenden Tagen will das israelische Kabinett über den weiteren Verlauf beraten.
Bereits am 8. August hatte das Kabinett einem Vorhaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zugestimmt, das eine schrittweise Wiederbesetzung des Gazastreifens vorsieht – beginnend mit Gaza-Stadt. Die israelischen Pläne stoßen weltweit auf scharfe Kritik und werden verurteilt.