Türkiye hat an den Landgrenzen zu Syrien den regulären Passbetrieb aufgenommen. Der Schritt gilt als Teil des Normalisierungsprozesses nach dem Sturz des Baath-Regimes und dem Übergang des Landes zu einer Übergangsverwaltung.
Wie das türkische Innenministerium am Mittwoch auf der Plattform NSosyal mitteilte, können türkische Staatsbürger sowie syrische Staatsangehörige mit einer Drittstaatsbürgerschaft die Grenzübergänge nutzen. Ausgenommen bleiben Übergänge in der Operation-Friedensquelle-Zone.
Mit der Flucht von Baschar al Assad nach Russland am 8. Dezember endete die fast 25-jährige Herrschaft des Machthabers und das seit 1963 bestehende Baath-Regime. Im Januar übernahm eine Übergangsregierung unter Präsident Ahmed al Sharaa die Verantwortung.
Über ein Jahrzehnt Krieg hatte Millionen Syrer ins Ausland gezwungen. Nun kehrt sich die Entwicklung um: Grenzübergänge, die lange als Fluchtrouten dienten, werden zunehmend für Rückkehrer genutzt.
Handelsrouten belebt
Zu Monatsbeginn kündigte Handelsminister Ömer Bolat an, dass Aleppo zu einem wichtigen Logistikzentrum werde und die syrischen Transportkorridore wieder aktiviert würden.
„Unsere Lastwagen werden an der syrischen Grenze keine Umladungen oder Anhängerwechsel mehr durchführen“, sagte Bolat bei einem Treffen mit dem syrischen Wirtschafts- und Industrieminister Nidal Al-Sha’ar.
Türkiye setze Modernisierungsschritte um, um den Grenzverkehr zu erleichtern, den bilateralen Handel zu beschleunigen und die Sicherheit zu stärken, so der Minister.
Zudem verfüge Syrien dank der Arbeitskraft und Produktivität seiner Bevölkerung über das Potenzial zum Wiederaufbau. Diese Dynamik werde bald in Industrie, Landwirtschaft, Produktion und Dienstleistungssektor spürbar sein.