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Netanjahu: Merz stoppte Waffenlieferungen „unter Druck“
Kurz vor Israels umstrittenem Plan, die Stadt Gaza zu besetzen, kündigte Kanzler Merz einen teilweisen Stopp von Waffenlieferungen an. Netanjahu sieht darin ein Einknicken „unter Druck“ – Merz weist den Vorwurf zurück.
Netanjahu: Merz stoppte Waffenlieferungen „unter Druck“
ARCHIV: Der israelische Premierminister Netanjahu bei einer Pressekonferenz in Jerusalem / Reuters
vor 16 Stunden

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu führt die Entscheidung der Bundesregierung für einen Teilstopp von Rüstungsexporten auf öffentlichen Druck durch Medienberichte über die Lage im Gazastreifen zurück. Er denke, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sei „ein guter Freund Israels“, sagte Netanjahu auf einer Pressekonferenz in Jerusalem. „Aber ich denke, hier gab er dem Druck falscher Fernsehberichte, dem internen Druck verschiedener Gruppen nach“, fügte er hinzu.

Merz widersprach solchen Einschätzungen. „Ich lasse mich von öffentlichem Druck nicht so sehr beeindrucken wie von meinem eigenen Bild, auch von den Beratungen im Kabinett, von den Beratungen auch mit unseren Fachleuten“, sagte der Kanzler in einem Interview der ARD-„Tagesthemen“.

Merz hatte am Freitag die Entscheidung verkündet, die Lieferung von Waffen auszusetzen, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Wenige Stunden zuvor hatte das israelische Sicherheitskabinett unter Netanjahu den Plan beschlossen, die Stadt Gaza zu besetzen. Das Vorhaben gilt als umstritten, weil sich dort mehr als eine Million palästinensischer Zivilisten aufhalten sollen. 

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Deutschland vorgeworfen, mit dem Beschluss für einen teilweisen Waffenexportstopp die Hamas zu belohnen. Er habe seine Enttäuschung in einem Gespräch mit Bundeskanzler Friedrich Merz ausgedrückt, erklärte Netanjahus Büro am Freitag nach einem Telefonat zwischen dem Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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