Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neben Türkiye auch die Golfstaaten und einige europäische Länder als Treffpunkt für mögliche Friedensverhandlungen mit Russland ins Spiel gebracht. Es werde noch in dieser Woche Gespräche mit Vertretern dieser Länder geben, die einen solchen Gipfel bei sich organisieren könnten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Von unserer Seite wird alles maximal bereit sein, um diesen Krieg zu beenden“, versprach er. Es sei aber wichtig, weiterhin Druck auf Moskau auszuüben, um dem Kreml „die Verzögerungstaktik“ auszutreiben, forderte er.
Russland und die Ukraine haben im laufenden Jahr erstmals seit 2022 wieder direkte Verhandlungen miteinander geführt. Bei den Gesprächen in der türkischen Metropole Istanbul konnten zwar einige humanitäre Fragen wie der Austausch von Gefangenen und Gefallenen geklärt werden, von einer Friedenslösung sind aber beide Parteien weit entfernt.
Auch der von US-Präsident Donald Trump im August abgehaltene Doppelgipfel - zunächst mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska und dann mit Selenskyj und den europäischen Verbündeten in Washington - brachte keinen Durchbruch. Moskau fordert von Kiew weiterhin neben dem Verzicht auf die Nato auch den auf größere Gebiete für einen Frieden. Die Ukraine lehnt das mit Verweis auf die eigene Verfassung ab.
Keine echten Fortschritte
Beide Seiten demonstrieren Dialogbereitschaft. Direkte Verhandlungen zwischen Putin und Selenskyj bremst der Kreml dabei mit der Begründung aus, dass diese Gespräche zuvor auf niederer Ebene mit konkreten Vereinbarungen vorbereitet werden müssten. Auch bei den nun von Selenskyj ins Spiel gebrachten Verhandlungsorten gibt es Differenzen. Die russische Führung hat bereits klargemacht, dass sie keine Gespräche in Europa akzeptiert, da diese Staaten in dem Konflikt nicht neutral seien.