Im Jahr 2024 sind in Deutschland mehr als 129.000 Ehen geschieden worden. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag die Zahl damit ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (plus 0,3 Prozent oder 329 Scheidungen). 2023 war demnach der niedrigste Stand seit der deutschen Vereinigung erreicht worden. Seit dem Jahr 2003 ging laut den Statistikern die Zahl der Scheidungen mit Ausnahme weniger Jahre zurück.
Etwas mehr als die Hälfte (50,8 Prozent) der im Jahr 2024 geschiedenen Ehepaare hatte minderjährige Kinder. Von diesen haben laut dem Bundesamt 48 Prozent ein Kind, 40 Prozent zwei und 12 Prozent drei und mehr Kinder. Damit setze sich ein langjähriger Trend fort: Der Anteil der Ehescheidungen von Paaren mit einem Kind gehe zurück, der Anteil mit zwei oder mehr Kindern nehme zu. Insgesamt waren im Jahr 2024 etwa 111.000 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.
Scheidung meist nach einjährigen Trennungszeit
Die meisten der geschiedenen Ehen (80,5 Prozent) wurden nach einer vorherigen Trennungszeit von einem Jahr geschieden. Scheidungen nach dreijähriger Trennung machten einen Anteil von 18,5 Prozent aus.
Im Durchschnitt waren die im Jahr 2024 geschiedenen Ehepaare 14 Jahre und 8 Monate verheiratet. Bei etwa 21.200 oder 16,4 Prozent der Paare erfolgte die Scheidung im Jahr der Silberhochzeit oder später.
Eheschließungen gehen zurück
Auch die Zahl der Eheschließungen ist insgesamt rückläufig. 2024 wurden 349.200 Ehen geschlossen, das waren 3,3 Prozent oder 11.800 weniger als 2023. Zwischen Mann und Frau wurden 2024 in Deutschland 340.400 Ehen geschlossen (2023: 351.800) und 8.800 Ehen (2023: 9.200) zwischen Personen gleichen Geschlechts.