Im Streit um das iranische Atomprogramm will die Regierung in Teheran ihre Gespräche mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien in der kommenden Woche fortsetzen. Ein Treffen auf Ebene der stellvertretenden Außenminister sei für Dienstag geplant, hieß es in einer Erklärung des iranischen Außenministeriums. Zuvor hatten die Außenminister der sogenannten E3-Staaten sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas mit ihrem iranischen Kollegen telefoniert.
Vor gut einem Monat hatten sich Regierungsvertreter der E3 und des Irans im Streit über iranische Atomprogramm in Istanbul getroffen. Ziel war es, den diplomatischen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen. Es war die erste Verhandlungsrunde nach dem zwölf Tage langen Krieg, den Israel im Juni gegen den Iran geführt hatte.
Konkret haben die Europäer dem Iran mit der Wiedereinführung alter, harter UN-Sanktionen gedroht, sollte bis Ende August keine Lösung im Atomstreit gefunden werden. Als Mitunterzeichner des Wiener Atomabkommens von 2015 können die E3 den sogenannten Snapback-Mechanismus aktivieren, der die Wiedereinführung von harten UN-Sanktionen vorsieht.
Trump kündigte Wiener Atomdeal 2018 auf
Vor dem Krieg im Juni hatten Washington und Teheran fast zwei Monate über das Nuklearprogramm verhandelt – ohne Durchbruch. Eine sechste Gesprächsrunde kam nicht mehr zustande, nachdem Israel zwei Tage zuvor den Krieg begonnen hatte.
2015 hatte Teheran ein Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Eindämmung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten Präsidentschaft Trumps brachen die USA den Vertrag und zogen sich 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens scheiterten seitdem.