Wegen des israelischen Vernichtungskriegs in Gaza fordert die spanische Regierung erneut den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest. Sollte dies nicht geschehen, müsse Spanien gegebenenfalls über einen Rückzug vom Musik-Wettbewerb nachdenken, sagte Kulturminister Ernest Urtasun im Interview des staatlichen TV-Senders RTVE. Zuvor hatte in Spanien unter anderem auch Ministerpräsident Pedro Sánchez den Ausschluss Israels gefordert.
RTVE ist einer der fünf größten Geldgeber des ESC. Auf die Frage nach einem möglichen Rückzug des Senders sagte Urtasun: „Das ist eine Entscheidung, die RTVE treffen muss. Aber was ich sagen kann, ist: Wenn Israel teilnimmt und wir es nicht schaffen, sie (die Israelis) auszuschließen, wird man Maßnahmen ergreifen müssen.“ Man werde dann auch einen Rückzug erwägen müssen.
Sánchez hatte im Mai als Begründung für seine Forderung Israels Invasion im Gazastreifen genannt. Der Großangriff habe sogar in der Nacht des ESC-Finales 2025 mit weiteren Bombardierungen angedauert, betonte er. In Anspielung auf den Umgang mit Russland sagte der sozialistische Politiker: „Wir dürfen keine doppelten Standards in der Kultur zulassen“. Niemand habe sich empört, als Russland wegen des Ukraine-Krieges ausgeschlossen worden sei. „Dasselbe sollte auch für Israel gelten.“
Israels Vernichtungskrieg in Gaza
Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von immer mehr Experten und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums tötete Israel bisher mehr als 64.650 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 163.503 Menschen verletzt.
Laut Schätzungen von Experten der UN dürfte die tatsächliche Zahl der getöteten Palästinenser bis zu 200.000 betragen. Denn zahlreiche Menschen werden vermisst oder liegen unter den Trümmern eingestürzter Häuser und können nicht geborgen werden.