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Unifil: Israel greift UN-Mitarbeiter im Libanon an
Trotz vereinbarter Waffenruhe greift Israel immer wieder Orte im Libanon an. Auch Blauhelmsoldaten der Friedensmission Unifil kommen dabei ins Visier. Nun wird ein weiterer schwerer Angriff gemeldet.
Unifil: Israel greift UN-Mitarbeiter im Libanon an
Foto: AFP / AFP
3. September 2025

Die UN-Mission im Libanon (Unifil) hat Israel vorgeworfen, Angriffe auf UN-Personal im Land geflogen zu haben. „Gestern Morgen warfen Drohnen der israelischen Streitkräfte vier Granaten in der Nähe von Unifil-Friedenstruppen ab“, erklärte die UN-Mission am Mittwoch. Eine israelische Granate sei 20 Meter entfernt von UN-Mitarbeitern und deren Fahrzeugen eingeschlagen, drei weitere Granaten in einem Radius von rund 100 Metern.

Es handele sich um „einen der schwerwiegendsten Angriffe auf Unifil-Personal und -Eigentum seit dem Waffenruhe-Abkommen“ im November des vergangenen Jahres, erklärte die UN-Mission weiter. Die Unifil-Mitarbeiter entfernten demnach zum Zeitpunkt der Angriffe Straßensperren, die „den Zugang zu einer UN-Position behinderten“.

Im November 2024 hatte eine Waffenruhe die seit mehr als einem Jahr andauernde Aggression Israels im Libanon beenden sollen. Israel behauptet jedoch, dass die libanesische Hisbollah weiterhin im Grenzgebiet „militärisch“ aktiv sei – und greift mit dieser Begründung regelmäßig an. Nach libanesischen Angaben verstieß Israel seit November mehr als tausend mal gegen die Waffenruhe. Bei den Angriffen wurden demnach 92 Menschen getötet und mehr als 285 weitere verletzt.

Nach Angaben der UN-Mission wurden die israelischen Streitkräfte im Voraus über die Pläne informiert, dass Unifil-Personal Straßenräumarbeiten in der Nähe der libanesischen Grenze südöstlich des Dorfes Marwahin verrichtete.

Der israelische Angriff verstoße gegen die Resolution des UN-Sicherheitsrates von 2006, der die Grundlage der Waffenruhe bilde: „Jegliche Handlungen, die UN-Friedenstruppen und deren Eigentum gefährden, sowie Eingriffe in ihre angeordneten Aufgaben sind inakzeptabel und stellen einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Resolution 1701 und das Völkerrecht dar“, erklärte die Mission.

Das Unifil-Mandat der Vereinten Nationen

Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.800 Soldaten und Zivilkräfte. Vergangene Woche hatte der UN-Sicherheitsrat in New York beschlossen, die UN-Friedensmission im Süden des Libanon bis Ende 2026 zu beenden. 

Die Mission war ursprünglich ins Leben gerufen worden, um als Puffer zwischen Israel und dem Libanon zu fungieren. Seit der 2006 vom UN-Sicherheitsrat verabschiedeten Resolution 1701 nach dem Krieg zwischen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon und Israel war das Mandat der Blauhelmtruppe jedoch deutlich erweitert worden.

Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza im Oktober 2023 unterstützt die libanesische Hisbollah-Miliz den Widerstandskampf der Palästinenser. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen Israels bisher mehr als 4.000 Menschen getötet und etwa 17.000 weitere verletzt.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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