TÜRKİYE
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Türkische Welt stellt ihre Beiträge zu Wissenschaft und Kultur in Berlin vor
Die reiche kulturelle und wissenschaftliche Tradition der türkischen Welt wurde in Berlin mit einer internationalen Konferenz unter dem Titel „Beiträge der türkischen Welt zur Weltwissenschaft und -kultur“ einem internationalen Publikum vorgestellt.
Türkische Welt stellt ihre Beiträge zu Wissenschaft und Kultur in Berlin vor
Türkische Welt stellt ihre Beiträge zu Wissenschaft und Kultur in Berlin vor. / Foto: AA / Anadolu Agency
4. Juni 2025

Die Veranstaltung fand unter der Schirmherrschaft der Internationalen Organisation für Türkische Kultur (TÜRKSOY) und in Zusammenarbeit mit den Botschaften Aserbaidschans, Kasachstans, Kirgisistans, Usbekistans, Turkmenistans und Türkiyes in Berlin statt. Unterstützt wurde sie von der Türkischen Kooperations- und Koordinationsagentur (TİKA) sowie dem Yunus Emre Institut (YEE).

Neben einer hochrangigen Eröffnungssitzung bot das Programm wissenschaftliche Panels, eine Kunstausstellung und traditionelle Musikdarbietungen. Veranstaltungsort war das Kulturzentrum Aserbaidschans in Berlin.

Ziel des Treffens war es, die vielfältigen Beiträge der türkischen Völker zur Weltkultur und -wissenschaft sichtbarer zu machen und das gemeinsame kulturelle Erbe in Literatur, Kunst und Wissenschaft aus einer neuen Perspektive zu beleuchten.

TÜRKSOY-Generalsekretär Sultan Raev erklärte in seiner Rede:

„Wir sind heute nicht nur hier, um an die Vergangenheit zu erinnern, sondern um die kulturelle Brücke von der Geschichte in die Zukunft gemeinsam neu zu errichten. Dieses hochrangige Treffen ist sowohl eine Würdigung als auch ein Versuch, unsere Geschichte neu zu deuten.“

Er betonte, Geschichte dürfe nicht allein durch Eroberungen und Kriege erzählt werden – die türkische Welt habe über Jahrhunderte hinweg auch in den Bereichen Weisheit und Wissenschaft bedeutende Spuren hinterlassen.

„Die Kinder des türkischen Kulturraums haben der Menschheitsgeschichte Verstand, Geist und Ästhetik geschenkt.“

Raev verwies auf das Werk Divânu Lügati’t-Türk von Kaşgarlı Mahmud, das nicht nur ein Wörterbuch, sondern ein „Kulturatlas“ sei – die erste Enzyklopädie der türkischen Sprache und ein Meilenstein in der Geschichte der Linguistik.

Er würdigte auch bedeutende Gelehrte wie Ali Kuşçu, Farabi, Ibn Sina, Yusuf Has Hacib und Ahmet Yesevi für ihre Beiträge zum menschlichen Wissen und Geist. Kultur sei, so Raev, „eine stille Sprache, die keine Grenzen kennt. Sie überwindet Geografien, Ideologien und selbst Sprachbarrieren – und berührt das Herz.“

Berlin sei kein zufällig gewählter Ort für dieses Treffen

„Diese Stadt steht für Vielfalt und Dialog – und hier die kulturelle Vielfalt der türkischen Welt zu präsentieren, ist ein Akt interkultureller Verständigung. Kultur ist eine Brücke – und nur wenn wir sie gemeinsam bauen, können wir auch die Zukunft gemeinsam gestalten.“

TÜRKSOY sei nicht nur eine internationale Organisation, sondern ein kulturelles Bewusstsein. Seit fast 30 Jahren pflege man gemeinsam mit Mitglieds- und Beobachterstaaten das kollektive Gedächtnis und trage dazu bei, Sprache, Musik, Legenden und Werte lebendig zu halten.

Raev schloss mit den Worten: „Wo Einheit ist, da ist auch Stabilität. Wo Sprache ist, da ist Identität. Wo Kultur ist, da ist Menschlichkeit.“

Auch der türkische Botschafter in Berlin, Gökhan Turan, würdigte TÜRKSOY als das „UNESCO der türkischen Welt“ und lobte die kulturelle Arbeit der Organisation. Die türkische Welt habe der Menschheit nicht nur bedeutende Wissenschaftler hervorgebracht, sondern auch in der Kultur bleibende Spuren hinterlassen.

„Yunus Emre bleibt mit seiner poetischen Sprache der Liebe und Humanität ein Grundstein der türkischen Literatur. Mevlanas Mesnevi zählt zu den einflussreichsten Werken der Weltliteratur. Von Itri über Aşık Veysel bis zu Nâzım Hikmet – all diesen Persönlichkeiten gilt unser tiefster Respekt“, so Turan.

Er betonte, dass man sich weiterhin von den Wissenschaftlern und Künstlern der Vergangenheit inspirieren lasse und mit Deutschland sowie anderen Partnerländern durch gemeinsame Projekte den interkulturellen Austausch und den Dialog der Zivilisationen stärken werde.

„Türkiye und die türkischen Staaten werden auch künftig ihr kulturelles Erbe mit der Welt teilen und durch neue Generationen von Wissenschaftlern und Künstlern mit Hoffnung und Hingabe zur Menschheit beitragen“, so Turan abschließend.

Die Veranstaltung war das erste Treffen dieser Größenordnung zur türkischen Welt in Deutschland und zog zahlreiche Vertreter aus Diplomatie, Wissenschaft, Kultur und Medien an.

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