TÜRKİYE
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Ankara verurteilt Netanjahus Äußerung zu Ereignissen von 1915
Das türkische Außenministerium kritisiert die Worte des israelischen Regierungschefs zu den Ereignissen von 1915 mit scharfen Worten. In einer offiziellen Erklärung wirft Ankara Netanjahu vor, von den Verbrechen in Gaza ablenken zu wollen.
Ankara verurteilt Netanjahus Äußerung zu Ereignissen von 1915
Foto: TRT Global / Public domain
vor 17 Stunden

Ankara hat die jüngste Äußerung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu den Ereignissen von 1915 im Zusammenhang mit der Armenier-Frage verurteilt und zurückgewiesen. Es sei ein „tragischer Versuch, historische Ereignisse für eigene politische Interessen zu instrumentalisieren“, so das türkische Außenministerium in einer Erklärung vom Mittwoch. 

Netanjahu hatte bei einem Podcast mit dem US-Geschäftsmann Patrick Bet-David Vorwürfen gegen Türkiye im Zusammenhang mit den Ereignissen von 1915 zugestimmt.

Der wegen Völkermord an den Palästinensern angeklagte Netanjahu versuche, die von ihm und seiner Regierung begangenen Verbrechen zu vertuschen“, heißt es weiter.

Ankara spricht in Bezug auf die Vorfälle rund um die Armenier-Frage im Osmanischen Reich im Jahr 1915 von einer Tragödie für Türken und Armenier. Ankara hat hierzu wiederholt die Errichtung einer türkisch-armenischen Historikerkommission unter der Aufsicht internationaler Experten vorgeschlagen, um das Thema aufzuarbeiten. Bisher kam diese jedoch nicht zustande.

Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von immer mehr Experten und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums tötete Israel bislang mehr als 62.890 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 158.927 Menschen verletzt.  

Laut Schätzungen von Experten der UN dürfte die tatsächliche Zahl der getöteten Palästinenser bis zu 200.000 betragen. Denn zahlreiche Menschen werden vermisst oder liegen unter den Trümmern eingestürzter Häuser und können nicht geborgen werden.

Im November hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Ex-Verteidigungsminister Yoav Gallant erlassen. Ihnen werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.

Der Internationale Gerichtshof (IGH) prüft zudem eine im Dezember 2023 eingereichte Klage, in der Südafrika Israel Völkermord im Gazastreifen vorwirft.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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