Seit Beginn der israelischen Angriffe auf Gaza im Oktober 2023 hat Türkiye nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde AFAD mehr als 100.000 Tonnen humanitäre Hilfe in das Krisengebiet geliefert. Die Unterstützungsleistungen umfassen Lebensmittel, medizinisches Material, Trinkwasser, Notunterkünfte sowie Hygieneartikel, wie AFAD-Chef Ali Hamza Pehlivan am Donnerstag in Ankara mitteilte. Die humanitäre Lage sei dramatisch, der Zugang zu lebensnotwendigen Gütern nahezu unmöglich, so Pehlivan.
Die Hilfen aus Türkiye wurden laut AFAD sowohl per Flugzeug als auch über den Seeweg nach Ägypten gebracht und von dort weiter in den Gazastreifen transportiert. Doch aufgrund geschlossener Grenzübergänge habe die Verteilung der Hilfsgüter monatelang geruht.
Erst seit dem 27. Juli sei wieder ein eingeschränkter Zugang möglich. Seitdem seien 178 türkische Lastwagen in das Gebiet gelangt, weitere 500 seien in Al-Arisch einsatzbereit, so Pehlivan.
Insgesamt beläuft sich die seit Oktober gelieferte Menge der Hilfsgüter auf 101.271 Tonnen. Darunter befinden sich nach AFAD-Angaben auch acht Feldlazarette, 53 Rettungsfahrzeuge, mehr als 1.400 Generatoren, knapp 25.000 Zelte sowie mehr als 469.000 Kleidungsstücke.
Türkiye sei eines der weltweit führenden Länder im Bereich humanitärer Hilfe, gemessen am Bruttonationaleinkommen, betonte Pehlivan. Das Land habe in mehr als 80 Staaten auf fünf Kontinenten Hilfsprojekte umgesetzt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verfolge eine konsequente Linie bei der Unterstützung unterdrückter Bevölkerungsgruppen, unterstrich Pehlivan. Die türkische Hilfe für Gaza sei nicht nur eine logistische Leistung, sondern auch Ausdruck einer moralischen Haltung.
Die Kampagne „Hand in Hand für Gaza“, die im Februar gestartet wurde, erfahre weiterhin breite Unterstützung aus der Bevölkerung, sagte Pehlivan. „Wir werden weiterhin an der Seite der Palästinenser stehen.“ Türkiye verstehe sich als Stimme der Menschlichkeit – gerade dort, wo andere schwiegen, ergänzte der AFAD-Chef.